Lerntherapie konkret

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Bianca Riedel-Guhl
Was ist integrative Lerntherapie?
Die integrative Lerntherapie bietet professionelle Hilfe für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Schwierigkeiten beim Lernen, z.B. bei AD(H)S oder bei Lernstörungen, wie Lese-Rechtschreibschwäche und Dyskalkulie.

In der integrativen Lerntherapie fließen wissenschaftliche Erkenntnisse aus Psychologie, Pädagogik, Linguistik / Sprachwissenschaften und den Fachdidaktiken (Wissenschaft des Lehrens und Lernens) Mathematik und Deutsch zusammen.

Ziel ist die individuelle Umstrukturierung einer negativen zu einer positiven Lernstruktur, damit Kinder mit Lernstörungen wieder Zutrauen und Freude am Lernen finden.


Was macht integrative Lerntherapie konkret?
Den Ausgangspunkt einer integrativen Lerntherapie bildet das Anamnesegespräch (bisherige Entwicklung / Vorgeschichte) und eine individuelle Diagnostik mit standardisierten Testverfahren.

Anhand des Lernstrukturmodells von Betz / Breuninger kann bei jedem Kind das Zusammenwirken von pädagogischen, psychologischen und sozialen Faktoren individuell analysiert werden.

So kann der Ist-Stand und Schweregrad einer Lernstörung bestimmt werden und therapeutische Interventionen passgenau abgeleitet werden.
Abb.: aus dem Info-Heft des FiL (Fachverband für integrative Lerntherapie, s. https://www.lerntherapie-fil.de)
„Die integrative Lerntherapie – Behandlungsformen bei Lernstörungen“ (2017, S.9)

Bei Lernstörungen entsteht i.d.R. eine Dynamik aus drei sich negativ verstärkenden Kreisläufen bzw. Dialogen.
Eine negative Lernstruktur ist je nach Schweregrad geprägt von Misserfolgserlebnissen, Frust, mangelnder Motivation, Selbstzweifel, inadäquatem Arbeitsverhalten, Stigmatisierungen,… und damit einhergehenden Verhaltensauffälligkeiten (z.B. Lernvermeidung, Konzentrationsstörungen, albernes Verhalten („Klassenkasper“), Rückzug, Schul- und Versagensängste, aggressives Verhalten,…).
Lernstörungen haben nichts mit Intelligenzminderung zu tun. Schüler aller Schularten können betroffen sein.

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